In den Jahren 1798 bis 1834 wurden umfangreiche Regulierungsarbeiten an den Flüssen Elde und Havel durchgeführt, die zur Entstehung der Elde-Havel-Wasserstraße führten. Diese bedeutende Wasserstraße verband die beiden Flusssysteme und hatte nachhaltige Auswirkungen auf die Region. Eine der bemerkenswertesten Folgen dieser Arbeiten war die Absenkung des Wasserspiegels um etwa 1,50 Meter. Diese Absenkung führte dazu, dass weite Teile der Müritzterrasse trocken fielen und neue Landflächen freigelegt wurden. Die neu gewonnenen Flächen wurden schnell wirtschaftlich genutzt. Besonders die Tonvorkommen, die durch die Trockenlegung zugänglich wurden, boten neue Möglichkeiten. 1848 nutzte die Stadt Waren diese Chance und errichtete auf diesen Flächen die Ziegelei Müritzhof. Diese Ziegelei produzierte verschiedene Tonprodukte, darunter Steine, Fliesen und Rohre, die für den Bau und die Infrastruktur in der Region von großer Bedeutung waren. Der Transport der hergestellten Tonwaren wurde durch den eigens angelegten Ziegeleigraben erleichtert. Dieser Graben ermöglichte es, die Produkte auf dem Wasserweg in die Stadt Waren zu bringen. Dies war eine effiziente und kostengünstige Methode, um die Waren zu transportieren und die regionale Wirtschaft zu stärken. Die Ziegelei Müritzhof spielte somit eine wichtige Rolle in der industriellen Entwicklung der Region und trug zur wirtschaftlichen Blüte der Stadt Waren bei. Die Regulierungsarbeiten an Elde und Havel sowie die Errichtung der Ziegelei sind bedeutende Kapitel in der Geschichte der Müritz-Region und zeugen von den tiefgreifenden Veränderungen, die durch menschliche Eingriffe in die Natur möglich wurden.